9.10.2025

„Der Patientinnenkontakt ist für mich extrem wichtig.“ – Sabine Duesel, Breast Care Nurse

Seit fast zehn Jahren arbeitet Sabine Duesel als Breast Care Nurse; insgesamt ist sie seit 25 Jahren als Pflegefachfrau am Spital Männedorf tätig. Was ihre Arbeit prägt, ist die kontinuierliche Begleitung: von der Erstdiagnose über die Operation bis zu den Folgekontrollen und oft auch mit einem Anruf zwischendurch. So entsteht Vertrauen und ein verlässlicher Bezug. Im Brustkrebsmonat Oktober setzt Sabine auch persönlich ein Zeichen – mit Pink-Ribbon-Keksen, die sie selbst gebacken hat.


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„Du siehst sie bei der Erstdiagnose, nach der OP und bei den Folgekontrollen – dadurch kannst du Vertrauen aufbauen. Viele rufst du zwischendurch an und fragst, wie’s ist.“

Welche Fragen kommen – und wann?

Die Fragen entstehen Schritt für Schritt. Beim ersten Kontakt möchten viele zuerst erzählen – wie es ihnen geht und was die Diagnose für die Familie bedeutet. Konkrete Fragen tauchen meist auf, wenn eine Operation ansteht, etwa wenn vom Operateur nicht alles verständlich war: „Können Sie mir das nochmals genauer erklären? Was meint er wirklich damit?“ Nach der Operation geht es häufig um Belastbarkeit: „Was kann ich machen? Wie weit darf ich mich schon belasten?“ Und nach der ersten Kontrolle steht oft die Wundheilung im Zentrum: „Wie lange dauert es, bis die Wunde verheilt? Was kann ich selber machen?“ Die Fragen unterscheiden sich je nach Alter und Informationsstand. Manche haben „sehr viel gelesen“ – dann hilft Sabine Duesel, zu selektieren, was relevant ist.

Mythen, die sie klarstellt

Immer wieder begegnet sie Ernährungstipps, die falsche Erwartungen wecken, bis hin zu Büchern, die Himbeeren als Therapie oder Vorbeugung anpreisen. Das findet sie „sehr schwierig“.

Ihr Rat zur Selbstuntersuchung

Sabine Duesel empfiehlt, die Brust einmal im Monat abzutasten, etwa eine Woche nach der Periode – immer gleich, um den eigenen Körper kennenzulernen. Nicht nur die Brust selbst, sondern auch die Achselhöhlen und oberhalb der Brust abtasten. Im Spiegel prüfen (Arme hoch, Arme runter, von vorne und von der Seite) – und zusätzlich im Liegen, weil die Brust dann anders fällt und sich anders abtasten lässt. Wichtig ist, nicht nur oberflächlich, sondern auch tiefer zu tasten – viele Veränderungen liegen tief. Auch wer empfindlich ist, sollte sich überwinden.

Wer seinen Körper gut kennt und regelmässig untersucht, merkt Veränderungen häufig schnell.

Eigene Vorsorge und Hintergrund

Die erfahrene Breast Care Nurse tastet bei sich „wirklich ganz konsequent“ – auch wegen einer familiären Vorgeschichte (eine Tante väterlicherseits hatte Brustkrebs und hat ihn gut überstanden). Sie geht jedes Jahr zur Mammografie und gibt diesen Hinweis auch weiter: „Ab einem gewissen Alter zahlt die Krankenkasse. Auch wenn’s unangenehm ist – geht.“

Ihre Berufswahl hat die Familiengeschichte nicht beeinflusst. Ursprünglich ist sie gelernte Kinderkrankenschwester und hat dort viel Onkologie gemacht.

Team und Struktur am Spital

„Das Haus macht es gut. Wir haben einen guten Weg.“ Dass im Spital Männedorf alles in einem Haus ist, erleichtert die Zusammenarbeit – und mit vier Breast Care Nurses ist es „natürlich noch besser“.

Engagement im Brustkrebsmonat

Seit zehn Jahren nimmt Sabine mit ihrer Tochter am Pink Ribbon Lauf im Letzigrund teil; ihr Mann ist auch mit dabei und macht die Fotos. «Man kann walken oder laufen, der Lauf ist familienfreundlich, 4 km lang – und ein grosser Teil des Eintritts geht an die Krebsliga». Für Sabine passt das gut: Sie ist sportlich, früher ist sie Halbmarathon und Marathon gelaufen.