25.9.2025

„Null Abweichungen – 100 % Einsatz“: Wie ISO 9001 den Rettungsdienst stärkt

Der Rettungsdienst der Spital Männedorf AG hat das diesjährige ISO 9001-Audit mit Bravour bestanden – null Abweichungen, klare Prozesse, sichtbarer Teamgeist. Doch was steckt hinter dem Zertifikat? Wir haben mit den Co-Leitern Philipp Reimann und René Indermaur über Qualität, Verantwortung und Berufsstolz gesprochen – und warum ein funktionierendes QMS weit mehr ist als ein bürokratischer Akt.


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Gratulation zum Audit ohne eine einzige Abweichung. Wie ordnet ihr dieses Ergebnis ein?
Philipp Reimann: Wir sehen das als Bestätigung für den eingeschlagenen Weg – und für das ganze Team. Die Auditorin hat uns explizit für unseren gelebten Qualitätsanspruch, den Führungswechsel, die klare Rollenverteilung und die hohe Einsatzbereitschaft gelobt. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit.

Was bedeutet ISO 9001 für den Rettungsdienst konkret?
René Indermaur: Es bedeutet Sicherheit. Für Patientinnen und Patienten, aber auch für unsere Mitarbeitenden. Durch das QMS haben wir definierte Abläufe, Zuständigkeiten, Messgrössen – das hilft, auch in Ausnahmesituationen schnell und fehlerfrei zu handeln. Ein strukturierter Einsatz und klare Prozesse helfen uns in allen Einsatzsituationen.

Der Auditbericht nennt u. a. das neue Strategiepapier „Vision 2030“, eine strukturierte Risikoanalyse und moderne Tools wie MS Teams für KVP. Was war euer Schlüssel zur erfolgreichen Zertifizierung?
Philipp Reimann: Wir haben Bewährtes nicht über Bord geworfen, sondern weiterentwickelt. Das neue Führungsteam funktioniert gut, wir haben die interne Kommunikation geschärft, moderne QM-Werkzeuge eingeführt und viel investiert in die Mitarbeitenden – in Schulungen, in Verantwortungsbewusstsein und auch in Vertrauen.

War ISO 9001 je ein Stolperstein im Alltag – etwa durch zu viel Formalismus?
René Indermaur: Das passiert nur, wenn man ISO als Selbstzweck sieht. Für uns ist es eine Leitplanke hin zu klaren Prozessen. Klar braucht es Disziplin bei der Dokumentation und Einhaltung der Normen – aber es hilft uns auch zu Entlastung an anderen Orten.

Was nehmt ihr persönlich mit aus dem Audit?
Philipp Reimann: Berufsstolz. Die Auditorin hat betont, wie spürbar unser Team hinter dem steht, was es tut. Das motiviert. Gleichzeitig sehen wir viele Potenziale für die Weiterentwicklung – etwa im Umgang mit Feedback oder in der Integration digitaler Prozesse. Qualität ist keine Momentaufnahme, sondern ein Prozess.