17.2.2022

Gemeinsam ist’s einfacher!

Viele Betroffene fühlen sich im Kampf gegen das Übergewicht oft alleine gelassen. Die Schweizerische Adipositas-Stiftung (SAPS) war für viele ein wichtiger Begleiter. Nun gibt es die Stiftung leider nicht mehr. Unser Chefarzt Prof. Marco Bueter verrät, wo Betroffene Unterstützung finden können.


Wenn’s um Übergewicht oder Adipositas ging, war die Schweizerische Adipositas-Stiftung (SAPS) für viele von uns in den letzten Jahren ein wichtiger Begleiter. Nun gibt es die Stiftung nicht mehr. Nach dem plötzlichen Hinschied des Stiftungsratspräsidenten und Geschäftsführers Dr. med. h.c. Heinrich von Grünigen suchte die Stiftung nach Möglichkeiten, die Aktivitäten weiterzuführen. Doch es wurde klar, die grosse Lücke, die Heinrich von Grünigen hinterlassen hat, kann niemand füllen. Er vertrat während Jahren die Interessen der übergewichtigen Menschen, redete über Tabus, über den Kampf gegen das Übergewicht und unterstützte betroffene Menschen mit vielen wichtigen Informationen auf der Webseite.

Prof. Dr. med. Marco Bueter, Chefarzt Viszeralchirurgie und Leiter Klinik Chirurgie

«Adipositas ist eine chronische Erkrankung, gegen die man alleine nur sehr wenig ausrichten kann. Sie ist ganz sicher nicht die Konsequenz eines selbstgewählten Lebensstils.»

Viele Betroffene fühlen sich im Kampf gegen das Übergewicht oft hilflos und alleingelassen. Der Zeiger an der Waage steigt und steigt und Freunde und Verwandte sehen die Ursache nur in fehlender Disziplin oder einer falschen Ernährung. «Du musst Dich nur mal zusammenreissen» oder «Du musst es nur richtig wollen» sind dabei Kommentare, die die Betroffenen oft zu hören bekommen. Dabei handelt es sich bei Adipositas um eine chronische Erkrankung, gegen die man alleine nur sehr wenig ausrichten kann. Sie ist ganz sicher nicht die Konsequenz eines selbstgewählten Lebensstils. Unkontrollierbarer Hunger ist nicht die Ursache, sondern ein Symptom der Erkrankung Adipositas!

Heinrich von Grünigen war selber von der Erkrankung betroffen und wusste aus eigener Erfahrung, welchen ungerechten Vorurteilen die Betroffenen in unserer Gesellschaft häufig ausgesetzt sind. Er hat in seiner Rolle als SAPS Präsident den Betroffenen eine Stimme gegeben. Er und die SAPS haben durch ihre Aktivitäten eine unglaublich wichtige Vorarbeit geleistet, um über den chronischen Charakter der Erkrankung aufzuklären und mit Vorurteilen aufzuräumen.

Wir haben das Engagement der SAPS immer sehr geschätzt, weshalb das Spital Männedorf die Stiftung während vieler Jahre als Partnerin unterstützt hat. Die Webseite der SAPS mit den vielen wertvollen Informationen bleibt erhalten.

Daneben können wir Betroffenen folgende Webseiten und Selbsthilfegruppen empfehlen:

  • Selbsthilfegruppe «Dicke Freunde Zürich»: Die Mitglieder der Gruppe treffen sich einmal im Monat im Universitätsspital Zürich wo sie ihre Erfahrungen im Kampf gegen Übergewicht austauschen und sich gegenseitig unterstützen.
  • Adipositas Zürich: Auf der Webseite und im dazugehörigen Blog thematisieren Faris Abu-Naaj und ich verschiedene Aspekte von Adipositas.

Medizinische Anlaufstellen: