Bevor wir uns für eine Operation entscheiden können, müssen wir klären, ob ein bariatrisch-chirurgischen Eingriff für Sie in Frage kommt und welche Operation am besten geeignet ist. Dies schliesst eine Reihe von Voruntersuchungen mit ein, zum Beispiel Blutuntersuchungen, eine Magenspiegelung und ein psychiatrisches/ psychosomatisches Gutachten. Die sorgfältige Durchführung der Untersuchungen kann zwei bis vier Monate in Anspruch nehmen. Das erfordert ein wenig Geduld, ist aber gut und richtig investierte Zeit, die Ihnen hilft, sich optimal auf den Eingriff vorzubereiten und das Operationsrisiko so weit wie möglich zu senken.

Unsere Wartezeiten für einen Operationstermin betragen in der Regel vier bis sechs Wochen. Ihr Spitalaufenthalt nach einem Magenbypass beziehungsweise Schlauchmagen beträgt bei unkompliziertem Verlauf um die drei Tage. Ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis stellen wir Ihnen in aller Regel für drei Wochen aus.

  • Übliche Abklärungen vor einer bariatrischen Operation
    • Routine-Untersuchungen wie körperliche Untersuchung, Blutanalyse, Ultraschall
    • Abklärungen zum gegenwärtigen Gesundheits- und Ernährungszustand
    • Gespräch mit den Ernährungsberaterinnen über Ernährungsgewohnheiten und Information zu Veränderungen im Essverhalten
    • Psychiatrisches/psychosomatisches Gutachten
    • Magenspiegelung
    • Optimierung der Therapie von Begleiterkrankungen zur Risikoverminderung des Eingriffs
  • Weiterführende Abklärungen, die je nach Situation nötig sind
    • Zur Abklärung des Narkoserisikos: EKG, Belastungs-EKG, Lungenröntgen, Lungenfunktion
    • Untersuchung der Speiseröhre mit Säure- und Druckmessung (insbesondere bei geplanter Schlauchmagen-Operation)
    • Ultraschalluntersuchung des Herzens, Darstellung der Herzkranzgefässe
    • Pneumologische Abklärung/Schlaflabor
  • Kostenübernahme

    Die Kosten für die Operation, die Narkose, den stationären Aufenthalt, Medikamente usw. werden von den schweizerischen Krankenkassen übernommen, wenn

    • ein Body-Mass-Index (BMI) von über 35 kg/m2 vorliegt
    • eine zweijährige, adäquate Therapie zur Gewichtsreduktion erfolglos war, das heisst, wenn in dieser Zeit oder nachher kein BMI unter 35 kg/m2 erreicht und auch gehalten werden kann
    • der Eingriff in einem Zentrum durchgeführt wird, dass von der Schweizerischen Gesellschaft für die Erforschung der Adipositas (SMOB – Swiss Society for the Study of morbid Obesity and metabolic disorders) akkreditiert ist.

Etablierte Operations-Methoden

Schlauchmagen – Sleeve Resection

Der Schlauchmagen ist die weltweit am häufigsten durchgeführte OP-Methode. Bei dieser Operationstechnik wird ein Teil des Magens vollständig entfernt. Übrig bleibt ein ca. zwei bis drei Zentimeter schmaler Schlauch (Restmagen), durch den deutlich weniger Nahrung aufgenommen werden kann. Auch setzt das Sättigungsempfinden dadurch viel schneller ein. Dies resultiert zum einen sicher aus der deutlichen Verkleinerung des Magenvolumens. Zum andern weisen neueste medizinische Studien darauf hin, dass es nach dem Eingriff zu Veränderungen von Hormonen kommt, die ihr Essverhalten nachhaltig und positiv beeinflussen. Ein weiterer Vorteil des Schlauchmagens liegt darin, dass die Operationsdauer meist kürzer ist als bei einem Magenbypass. Auch wird diese Methode häufig bei extrem übergewichtigen Menschen bevorzugt.

Roux-en-Y Magenbypass

Der Magenbypass ist eine der am weitest verbreiteten und besten etablierten Methoden, durch einen chirurgischen Eingriff eine deutliche Gewichtsreduzierung zu erzielen. Hierbei wird ähnlich wie beim Schlauchmagen der Magen deutlich verkleinert, sodass sehr viel weniger Nahrung aufgenommen werden kann. Anders als beim Schlauchmagen wird der Restmagen jedoch nicht vollständig entfernt, sondern verbleibt im Körper und produziert Verdauungssäfte. Ausserdem wird der Dünndarm so umgeleitet (Bypass), dass sich Nahrung und Verdauungssäfte erst später im Dünndarm vermengen können.

Dieser anatomische «Umbau» Ihres Magen-Darm-Traktes bewirkt eine Vielzahl komplexer Reaktionen im Körper, die Gegenstand intensiver Forschungsbemühungen sind. Wichtig ist, dass diese Reaktionen zu einer Abnahme Ihres Hungergefühls bei gleichzeitiger Zunahme Ihres Sättigungsempfindens führen. Anders als bei einer Diät hören Sie nach einer Magenbypass-OP also mit dem Essen auf, weil Sie keinen Hunger mehr haben und nicht, weil es Ihr Diätplan Ihnen so vorschreibt (obwohl Sie noch hungrig sind).

Gerne informieren wir Sie in unserer Sprechstunde ausführlich darüber, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen OP-Varianten bieten und welche Methode für Sie am besten geeignet sein könnte.

Nachsorge

Damit Sie nach einer bariatrischen Operation ein Leben lang vom Eingriff profitieren, müssen Sie regelmässige Nachsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Bei diesen Terminen schauen wir uns gemeinsam Ihren Gewichtsverlauf an und besprechen miteinander, wie Ihre Ernährung gegebenenfalls verbessert werden kann. Diese sollte an die neue Situation nach der OP angepasst sein und den Gewichtsverlauf optimal unterstützen, aber gleichzeitig auch sicherstellen, dass keine Mangelzustände entstehen. Eine sorgfältige Erfragung Ihrer Beschwerden soll gelegentliche Probleme nach der OP aufdecken. Zudem führen wir Blutuntersuchungen durch, die aufzeigen sollen, ob Ihrem Körper gewisse Nährstoffe wie Vitamine oder Mineralstoffe fehlen, damit Sie, wenn nötig, Ihre Nahrung ergänzen können.

Die Nachsorgeuntersuchungen finden in den ersten ein bis zwei Jahren nach der Operation etwas häufiger statt (meist ein Monat nach der OP, dann alle drei bis sechs Monate), bei gutem Verlauf können sie später auf jährliche Kontrollen reduziert werden.

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Unsere Chirurginnen und Chirurgen stehen für Fragen rund um die bariatrische Operation gerne für Sie zur Verfügung.

+41 44 922 35 77