28.3.2022

Ein Fall für unsere Gästebetreuerinnen

Ihre Augen strahlen, wenn Sabrina Ueltschi von ihrer Arbeit erzählt. Sie kann als Gästebetreuerin für Patientinnen und Patienten das Unmöglich möglich machen. Das bereitet viel Freude. Sie ist aber auch mitten drin, wenn es um Leid geht.


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«Freud und Leid sind so nah beisammen», sagt Sabrina Ueltschi, seit 2019 Gästebetreuerin im Spital Männedorf. Eingestellt ist sie, um für zusatzversicherte Patientinnen und Patienten zusätzliche Leistungen erbringen zu können. Sie hat Zeit, auch mal eine im Spitalkiosk nicht erhältliche Zeitschrift am Bahnhofkiosk einkaufen zu gehen oder kann etwas mehr Zeit in Gespräche investieren, weil sie sich den Tag selber einteilen kann. Damit ermöglicht sie Patientinnen und Patienten mehr Komfort und entlastet auch die Pflege, die sich voll und ganz auf die medizinische und pflegerische Arbeit konzentrieren kann.


Sie wird aber auch viel auf die Palliativstation gerufen, wo es um tiefgreifende Sorgen und Wünsche geht. Der Komfort steht da nicht mehr im Vordergrund, sondern elementare Bedürfnisse, die nahe gehen. Da war beispielsweise eine Palliativpatientin. Sie haben sich sofort verstanden und eine persönliche Ebene gefunden. Im Gespräch hat die Patientin ihre Sorge geäussert, dass sie noch den Mietvertrag ihres Bistros kündigen muss. Sabrina Ueltschi hat für sie das Kündigungsschreiben aufgesetzt. Wochen später, als sich der Zustand der Patientin immer mehr verschlechterte, äusserte diese Patientin den Wunsch, dass sie so gerne noch einmal einen Leuchtturm sehen würde. Ihr Bistro trug den Namen «Leuchttürmli». Zusammen mit der Familie der Patientin hat Sabrina Ueltschi einen Ausflug zum nächsten Leuchtturm – in Lindau am Bodensee – organisiert. Dank der Unterstützung des Palliativ-Fonds konnte der Transport in einem Rettungsfahrzeug ermöglicht werden. Eskortiert von Angehörigen und Freunden, in privaten Fahrzeugen, konnte der Patientin dieser letzte Wunsch erfüllt werden.


Ebenso prägend war für Sabrina Ueltschi ein andere Sonderaufgabe. Nebenberuflich war Sabrina Ueltschi gerade in der Ausbildung zur Hochzeitsplanerin als die Pflege der Palliativstation sie kontaktierte. Eine Patientin wünsche sich, ihren Partner zu heiraten. Sabrina Ueltschi hat zusammen mit dem Partner der Patientin eine intime Zeremonie auf der Palliativstation organisiert – mit Standesbeamtin, Blumen in den Lieblingsfarben der Braut und Hochzeitstorte sowie Apéro. Dieser Anlass ging Sabrina Ueltschi so nahe, dass sie ihre schriftliche Abschlussarbeit dieser Hochzeit widmete. Der Titel «Wenn Freud und leid so nah beisammen sind.»


Wir danken Sabrina Ueltschi, Marion Zürcher und Sara Martins für ihr beherztes Engagement als Gästebetreuerinnen in unserem Spital.

Beeindruckend, wie Ihr Tag für Tag wertvolle «Extrameilen» leistet!

Mehr Komfort und Service